Nach fast einem halben Jahr meiner Arbeit ist es nun Halbzeit und auch Zeit für Veränderungen – endlich ist es so weit! St. Francis and Clare hat erfolgreich eröffnet. Im Zuge der Eröffnung bin nicht nur ich mit meinem Projekt aktiv geworden, sondern auch mein Unterstützerkreis in Pulheim/Brauweiler war es.

SchülerInnen wahrend der Lesestunde in der Bücherei

Die Herausforderungen der neuen Schule sind viele, aber vor allem der Mangel an Materialien sorgt für Sorgen. Deswegen habe ich mich schon im Dezember entschieden, 3000 Euro für den Schulstart an Büchern zu Spenden. Eine nachhaltige Anschaffung für Lehrende und SchülerInnen, um den Unterricht effektiver zu gestalten. Damit aber nicht genug; in Zusammenarbeit mit Uwe Bothur der ebenfalls einen beachtlichen Betrag von der Nangu Thina e.V. zugesteuert hat, war auch mein Heimatdorf aktiv beteiligt.

Damit so viel wie möglich für die SchülerInnen der Schule herausspringt, wurde die Aktion „Ein Anhänger = Ein Buch“ ins Leben gerufen. Der Verkauf von den Anhängern in Brauweiler war ein voller Erfolg. Die Erlöse von sehr schönen Schlüsselanhängern gingen dabei an St. Francis and Clare für hunderte Schulbücher.

Durch die tatkräftige Unterstützung von der Nikolausapotheke, der Bücherstube Brauweiler  und den Brauweiler Pfadfindern konnten die in Südafrika produzierten niedlichen Stoffanhänger für den Schlüsselbund schnell für den guten Zweck verkauft werden. Zwischen der Vorweihnachtszeit und Neujahr 2018/19 waren somit viele Schlüsselbunde bestückt mit den afrikanischen Motiven. Im Rahmen des Projektes „Jan in Sambia“ konnte die Aktion jedoch erst durch die Hauptakteure Uwe Bothur und Denise Gajewski zustande kommen.

Verkauft wurden Schlüsselanhänger für 5 Euro mit einem Erlös von 2,50 Euro (33 sambische Kwacha). Diese Erlöse wurden zweckentsprechend gespendet, sodass ein Anhänger etwa einem Buch für die neue Schule entsprach. Ganze 750 Euro sind somit zusammengekommen – einfach klasse! Eine Erfolgs-Geschichte, die dafür gesorgt hat, dass mehr als 200 Bücher für SchülerInnen besorgt wurden. Insgesamt konnten somit über 1700 neue Bücher angeschafft werden. Im Rahmen von schulischen Aktivitäten haben Personal und SchülerInnen Zugriff auf jegliche Bücher. Die Bücherei bietet zudem eine angenehme Lernatmosphäre.

Der Erlös ist aber nicht einfach so kontaktlos in eine große Organisation geflossen wo keiner nachvollziehen kann was damit passiert, Nein! Für die Anschaffung der Bücher habe ich selber gesorgt. Nach Absprache mit dem Schulleiter E. Sakala konnte ich direkt loslegen.  Von dem Großhändler der für das Ministry of Education arbeitet, bis hin zur Lieferung in die Schule und anschließender Bestandsaufnahme. Bei dem Stempeln von den – tatsächlichüber 1800 Büchern – wurde mir auch unter die Arme geholfen von unserem Mitarbeiter-Team.

Somit haben wir eine riesige Anzahl an Schulbüchern besorgen können, für jedes Fach! Die Rate der Bücher liegt nun in jedem Schulfach bei 1 Buch pro 2 Schüler. Ebenso gibt es extra Lehrbücher für die Bücherei, wo Schüler außerhalb des Unterrichtes lernen können. LehrerInnen haben immerhin eine kleine Auswahl an Referenzbüchern zur Unterrichtsvorbereitung. Im weiteren Verlauf werden die Schulbücher von den einzelnen Abteilungen verwaltet, wobei der Hauptverantwortliche Mr. Sakala ist.

Die ersten Bücher in Händen der Schüler

Mit einer solchen Menge an Büchern hätte Schwester Loice nicht gerechnet.

„Wir sind unglaublich dankbar für die Unterstützung der Brauweiler, allen beteiligten und besonders danken wir dir, Jan.“

Sr. Loice Kashangura

sagte die Ordensschwester nachdem ich die offizielle Übergabe der Bücher mit einer kleinen Rede an die Schulleitung und das Management beendet hatte.

symbolische
Übergabe der Bücher

Mit dieser außergewöhnlich guten Grundausstattung setzt das Küken St. Francis and Clare ein Zeichen in der ganzen Stadt! Aber warum?  Nun, in gewöhnlichen Schulen, mit denen ich auch unter anderem zusammenarbeite, sind Bücher Goldwert. Wenn überhaupt, besitzt nur der Lehrende ein Buch, mit dem man sich vorbereiten kann auf den Unterricht. Sprich, keine Schule im näheren Umkreis besitzt eine solche Menge an Büchern. Am meisten leiden die SchülerInnen an diesem Mangel an Material, weil wissen nur erschwert rübergebracht werden kann. Die Lehrende Person hat lediglich die altbewährte Tafel als Medium zur Vermittlung des Unterrichtsinhalts.


Gemeinsam viel bewirkt

Nicht nur die Brauweiler haben es realisiert diese Menge an Spenden zusammen zu kriegen. Auch die Hebamme Simone Philipsenburg-Benger hat mit einer kleinen und wundervollen Aktion bewirkt, dass Kinder hier in Sambia effektiver lernen können.  Mit Ihrer Aktion mit dem Motto: „Kinder für Kinder“ hat Sie bei jedem Neugeborenen, den Sie entbunden hat, etwas gespendet. Somit haben die Neugeborenen nicht nur das Licht der Welt gesehen, sondern gleichzeitig mehr Licht in die Welt gebracht.

Abschließend kann ich mich nur von ganzem Herzen bei allen Helfern und Teilnehmern bedanken. Ohne die Unterstützung bei solchen Projekten, würden viele Kinder auf dem trockenen Boden des Systems sitzen bleiben. Umso glücklicher bin ich, dass insgesamt mehr als 6700 Euro zusammengekommen sind, für die Schulbücher der St. Francis and Clare. 

1700 Bücher für mehr als eine Generation– das größte Dankeschön kommt von den SchülerInenn!

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